Nachdem in den letzten Jahren Compliance nicht zuletzt auch wegen ESG an Bedeutung gewonnen hat, muss sich jede Organisation die Frage stellen, wo sie diesbezüglich steht, resp. wie sie Compliance umsetzen möchte. Das Compliance-Würfel-Modell erlaubt es, auf eine pragmatische und ganzheitliche Art ein bereits bestehendes Compliance-Management-System zu überprüfen, resp. ein neues gezielt und strukturiert aufzubauen.
Nachfolgend soll kurz aufgezeigt werden, was das Compliance-Würfel-Modell beinhaltet, für wen es und wie anwendbar ist und bei wem es in der Praxis bereits angewandt wird.
1. Was ist das Compliance-Würfel-Modell?
Das Compliance-Würfel-Modell deckt die wichtigsten Anforderungen der relevantesten globalen und verschiedenen nationalen Compliance-Standards[1] ganzheitlich und auf eine pragmatische Art und Weise mit 43 Elementen, aufgegliedert in die sechs Bereiche Organisationskultur, Einbettung, Aktivitäten, Personen, Ressourcen und Fundament, ab[2].
2. Für wen ist das Compliance-Würfel-Modell anwendbar?
Die Methodik, das Compliance-Würfel-Modell erlaubt es, das Modell auf jegliche Organisationsform anzuwenden, nämlich:
3. Wie wird das Compliance-Würfel-Modell angewendet?
Das Compliance-Würfel Modell wird dazu verwendet, ein bestehendes Compliance-Management-System einer Organisation einer externen und damit unabhängigen Überprüfung zu unterziehen, wie es verschiedene Compliance-Standards empfehlen und es Compliance-Policies von einigen Organisationen vorschreiben, z.B. dass alle drei Jahre eine solche Überprüfung vorzunehmen sei, oder als Auslegeordnung für den Aufbau eines fehlenden Compliance-Management-Systems.
Wie eine Überprüfung oder der Aufbau eines Compliance-Management-Systems ablaufen könnte, ist nachfolgend skizziert:
4. Bei wem wird das Compliance-Würfel-Modell in der Praxis bereits angewendet?
Das Compliance-Würfel Modell hatte von Anfang an den Anspruch, nicht nur ein theoretisches Konstrukt zu sein, sondern für jegliche Organisationform grundsätzlich Anwendung zu finden. Als ein pragmatisches und ganzheitliches Modell sollte es zudem in der Lage sein, ein bereits bestehendes Compliance-Management-System einfach und ganzheitlich zu überprüfen, resp. ein neues Compliance-Management-System gezielt und strukturiert aufzubauen.
Dass es diesem Anspruch mehr als gerecht wurde und sich auch bewährt hat, zeigt seine mehrfache, erfolgreiche Anwendung in den letzten Jahren in den verschiedensten Bereichen im In- und Ausland, wie die folgende, beispielhafte Auswahl bestätigt:
5. Fazit
Das Compliance-Würfel-Modell stellt organisationsübergreifend sicher, dass
bei einer Überprüfung klar aufgezeigt werden kann, wo sich die Schwachstellen des bestehenden Compliance-Management-Systems einer Organisation befinden.
Mit seiner pragmatischen und ganzheitlichen Ausrichtung erlaubt das Compliance-Würfel-Modell mit den wohl allgemein eher beschränkten Ressourcen in der Compliance risikobasiert und die besonderen Anforderungen oder Eigenheiten der Organisation berücksichtigend den Hebel ganz gezielt anzusetzen und Verbesserungen herbeizuführen.
[1] Wie z.B. ISO 37301 Compliance Managementsystem; Grundzüge eines wirksamen Compliance-Managements (CH); ONR 192050 Compliance Management Systeme (A); IDW PS 980 (D); Sentencing Guidelines (US); FCPA Resource Guide (US); Evaluation of Corporate Compliance Programs (US), Bribery Act Guidance (UK); Konstanz Institut für Corporate Governance – CMS Guidance (D)
[2] Siehe dazu Christian Wind, Leitfaden Compliance – Pragmatisch & ganzheitlich, Stämpfli Verlag
[3] Siehe dazu Christian Wind, Leitfaden Compliance – Pragmatisch & ganzheitlich, Stämpfli Verlag